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Ein Kommentar

Eine Strandbar für Linz – Wird Stadtplanung zum Wunschkonzert?

Medial lässt sich in Linz wohl alles steuern. Ein Strand für Linz wird von einer Gruppe von vier Frauen initiiert, die sich namentlich lange nicht zu ihrer Initiative bekennen und hauptsächlich über die (social-)Medien spielen. Damit geben sie einer Eventagentur ohne Planungssensibilität die Chance eine Strandbar an der Donaulände zu forcieren und damit Gehör bei den verantwortlichen Politikern zu finden. Aus Sicht der Landschaftsökologie ist ein Strand in Linz kein standortgerechtes Gestaltungsprojekt. Aber wer spricht von Gestaltungskompetenz – 6800 Facebook-likes können nicht irren!

Als Landschaftsarchitektin habe ich mich zuletzt im Rahmen des Projektes “ Ideen für Linz“ (initiiert von Lorenz Potocnik) mit einer sensiblen zeitgemäßen Entwicklung der Donauzone im Linzer Stadtgebiet beschäftigt. Die Analyse der Bestandssituation zeigte, dass die Vorgabe der Stadt, in diesem Bereich eine gastronomiefreie Zone zu erhalten durchaus Sinn macht. Dennoch kann ein Bedarf an gastronomischem Angebot geortet werden. Höchste Zeit also für die Stadtplaner eine zeitgemäße Weiterentwicklung des städtischen Donauabschnittes mit Experten-Know-how in die Wege zu leiten. In der Vergangenheit wurden ernsthafte Planungsansätze für diese Zone seitens der Stadt bereits im Keim erstickt. Doch nun wird auf medialen Zuruf ernsthaft über die Umgestaltung der Donaulände zur Beacharea mit Eventgastronomie nachgedacht. Sollte die medial geforderte Strandbar tatsächlich Realität werden, wäre sie ein Synonym für die Planlosigkeit der Linzer Politik.

Beim vorliegenden Text handelt es sich um einen Leserbrief der in den OÖ-Nachrichten am 17.2.2014 abgedruckt wurde

Verfasserin: Dipl.-Ing. Dr. Olga Lackner

Landschaftsarchitektin & Landschaftsökologin